die belanglosigkeit der eigenen existenz und wie man diese unwichtigkeit erfolgreich überspielt

aus purer langweile hier mal eine beschreibung meiner beschäftigungen, also wie so ein tag im leben der sophie s. aussieht.
8:00 aufstehen
8:45 s. vor uni treffen
dort mit ihr warten bis sie sich inskribiert hat, mich und meine entscheidungsschwierigkeiten verfluchen, so wie jeden tag. weiter zum student-point
??:?? mit s. einkaufen, aber nur ein bisschen und ohne geld ausgeben, zu ihr heim auf einen kaffee, wie kleine mädchen alle schuhe ihrer tante durchprobiert. schön war das
12:00 nach einem kleinen abstecher beim supermarkt (das cocktail-buch ist meins, muhahahaaa..) nachhause. essen. fluchen, weil das mit dem "bett-als-mittelpunkt-des-lebens" immer blöd ist wenn die currynudeln drauf fallen und einen recht aufdringlichen geruch hinterlassen. dösen. viel über die uni lesen. entscheidungsunfähigkeit verfluchen
14:00 aufbruch in dieses einkaufszentrum in dem ich mich regelmäßig verirre. regelmäßig! dort kurzes, planloses umherirren. infos beim kino holen, beschluss irgendwas zu unternehmen, jetzt, sofort
14:30 zielstrebiges stiegen-zum-mumok-raufschleppen. kurzer gedanke an lang geplantes fitness-programm. durch vorfreude auf brus erfolgreich verdrängt
17:30 mit rücken-bein-und kopfschmerzen das ding wieder verlassen. mehr als zufrieden. fast schon "heiter"
18:00 supermarkt (das dauert immer ewig, weil ich die hälfte aller sachen wieder weglege weil irgendwo süßmolkepulver oder so mist drin ist..), bruder zufällig dort treffen, gemeinsam heim gehen, essen etc
19:30 nur kurz an den computer vom bruder und dann gleich ab zum schwimmen, endlich mal, habs schon so lange vor, mein fitness-masterplan sozusagen
20:00 noch schnell das neue B.E.-video anschaun, bei gewinnspielen mitmachen, emails schreiben und daaaaaaann voranmelden. bei der uni. endlich! jetzt mal für kunstgeschichte, was ich dann wirklich mach wird sich zeigen...
20:50 verdammt schon so spät? natürlich war schon vor 20 min kassaschluss, also wieder nix mit fitness. na morgen dann...
21:10 bloggen. dann lieblingsplatte hören, lieblingsdrink genießen und in die lieblingsstimmung verfallen. das wird ein spaß.

aristoteles hat recht

also warum schaffe ich das nicht, diese "gesunder mittelweg"-sache? das hält doch niemand auf dauer aus, diese ewige jagd nach dem extrem. vielleicht ist es wirklich so, dass ich angst davor hab, durchschnitt zu sein. das wollte ich nicht hören als man es mir gesagt hat, aber vielleicht hat es mich genau deshalb so gestört. weil es die wahrheit ist. und weil das alles dann auf einmal ziemlich egoistisch erscheint. wenn ich das alles wirklich nur mache weil ich soundso gesehn werden will. also warum nicht aufhören mit dem wahnsinn? weil sich irgendetwas in mir ganz fest daran klammert, an all das was mich irgendwie kaputt macht. weil es mir irgendwie gefällt, weil es zumindest real ist, weil es ein, wenn auch ein trauriger, fixpunkt in meinem leben ist, und davon gibt es viel zu wenige.



aber du gehst k.o. weil du weißt du bist soundso

wo kämen wir denn hin, wenn wir stehenblieben...?

...sagt die postkarte neben mir, ein mann mit übernatürlich großem fahrrad ist auch drauf...wieder ein festival miterlebt, wieder "zuhause" (home ist nunmal where your heart is und das wüsst ich auch verdammt gern...) aber zumindest trocken. im gegensatz zu meinem geld (zwischen taschentüchern unter allen meinen wörterbüchern zum trockenen...) oder meinem schülerausweis der nach moder riecht etc. schon mal mit plastikbechern wasser aus dem zelt geschöpft? nein? keine lebenserfahrung! schon mal mit einem übergwichtigen shuttelfahrer zum bahnhof gefahren der viel zu viel und viel zu persönliches erzählt? nein? keine lebenserfahrung! war aber alles den aufwand wert, noch bevor thees auf die bühne kam aber spätestens dann, noch bevor kettcar "sehr speziell", weil sehr betrunken, einen tollen auftritt hingelegt haben, aber spätestens dann. und eine "schwarzes-lederimitat-büchlein"-eintragung mehr, die besagt:

"wie zur hölle soll man bei tomte und kettcar, die die ästhetik der gebrochenheit und das trinken aus lethargie und/oder verzweiflung so wunderbar zelebrieren und fast schon würdevoll daran zugrunde gehen, wie soll man da seinen frisch gefassten, den jahrelangen und liebgewonnenen gewohnheiten, manche degradieren sie zu schwächen, entgegenstehenden vorsätzen treu bleiben?"

Spital a. S...

...und wieder ein festival. die bands auf die ich mich gefreut habe, wurden den erwartungen mehr als gerecht (freund hein - bestes bühnenoutfit..., dornenreich - trotz etlicher technischer pannen, holy moses - die einfach ALLE die mit mir dort waren umgehaun haben...) ansonsten: ein sonnenbrand (aber nur am rechten arm, sieht mehr als eigenartig aus..), teures essen/trinken, viele viele zu bewältigende höhenunterschiede, kein alkohol für mich, bester spruch: "ich bin nicht vegetarierin weil ich tiere liebe, sondern weil ich pflanzen hasse", saukalte nächte, nettes kompliment von meinem bruder ("meine schwester hat mehr eier als ich...") und irgendwie alles recht gemütlich. oh ja, und ich wäre um ein haar für 5 euro verkauft worden. wer bietet mehr...? unglaublich wie weit männer mit durst gehen. zudem hat man(n) versucht mich mit den unmöglichsten wesen zu verkuppeln (seh ich denn echt so bedürftig aus?) wie zum beispiel einem spanier, einem halb-niederländischen vampir und einem 150-kg gimli-verschnitt. nicht zu vergessen der typ im schottenrock. danke jungs, aber beim nächsten mal verzichte ich lieber auf eure hilfe :)

worüber ich noch gar nicht geschrieben hab: state of the heart. dabei war das doch, vor allem musikalisch, das bis jetzt beste festival meiner matura-reise. neu kennen und lieben gelernt: client
immer noch verliebt in: naked lunch, element of crime
witzig waren the blood arm, nur teilweise gut war cptn. hook am mischpult. kreisky und und garish hab ich nicht gesehn, the rifles waren nett aber nicht umwerfend.
toll: die gesellschaft und meine neuen kühlschrankmagneten :)

auf die gefahr hin, mich zu wiederholen: festivals, hooray!

tschechien...

...landschaft genial, verkehrsschilder nicht vorhanden. und ich lern jetzt russisch, irgendwie. do you speak english? no? sprechen sie deutsch? auch nicht? parlé vouz francais...?

das festival selbst toll, vor allem wegen dem veganen essen und den billigen tapes. und die hell-show am ersten abend, wobei da nur teile in meiner erinnerung geblieben sind..musikalische highlights waren grave, general surgery, rompeprop, birdflesh, cliteater, mucopus...auch toll: die vielen tattoowierten und gepiercten menschen, die hygenieschen verhältnisse, die preise etc..weniger toll: der regen. kälte ist ja nicht so schlimm für mich, aber ständig von oben angepisst zu werden stört mich bei einem festival doch ziemlich. und das bier war auch nicht so aufregend, aber das konnte ich mit leckerm tee ausgleichen, der bei dem wetter ohnehin besser war.

festivals, hooray!